Rezension:
Armies of Armageddon (WDK Series) ist ein rundenbasiertes
Strategiespiel von Boku Strategy Games und wird von Shrapnelgames.com
vertrieben.Das WDK, hinter dem eigentlichen Namen, steht für Wargamer
Development Kit, also (frei übersetzt) Entwicklungsbausatz für
Wargamer. Die Jungs von Boku verfolgen mit diesem Spiel deshalb zwei
Ziele: 1. Es soll ein exzellentes Spiel für Wargamer sein, bei dem
nicht Kamerad "Zufall" entscheidet, sondern der Spieler die
Auswirkungen der Kämpfe anhand des Regelwerkes nachvollziehen kann. 2.
Es soll ein Spiel sein, welches auf einfache und weitgehende Weise
modifizierbar ist.
Betrachten wir
erst einmal das Spiel an sich. Die Story (auf die ich jetzt, in der
Hoffnung, dass Ihr mir verzeihen möget, nicht näher eingehen möchte)
spielt, wie der Titel schon ankündigt, in ferner Zukunft. Es ist also
eine Art Science-Fiction Wargame. Nach übersichtlichen Auswahlmenüs,
aber etwas altmodischem Laden der Spieldateien, kann die Schlacht
beginnen. Es stehen eine Kampagne und über 20 einzelne Szenarios zur
Verfügung, wobei die Seite frei gewählt werden kann. Hot-Seat oder
PBEM-Spiele sind natürlich auch möglich. Das Spielfeld mit Landkarte
und den darauf befindlichen Einheiten nimmt etwa 70% der
Bildschirmoberfläche ein. Auf den restlichen 30% tummeln sich sechs
weitere Anzeigen und Menüs (Bilder der gewählten Einheit,
Mitteilungsfenster, Beschreibung der gewählten Einheit mit Waffen,
kleine Übersichtskarte und das Eingabemenü). Das macht nicht nur einen
guten und übersichtlichen Eindruck, sondern beweist beim Spielen auch
seine effektive Funktionalität! Das Spielfeld mit den Einheiten sieht
man von oben ("Draufsicht") und die Grafik entspricht sicher
nicht mehr dem heutigen Standard, des mittlerweile ebenfalls verwöhnten
Wargamers. Unter Rauch und Nebel kann man manchmal Truppen nur schwer
erkennen, aber das kommt auch nicht sehr häufig vor. Kleine Fehlerchen
der Animation, insbesondere bei der Darstellung von Waffenwirkungen
lassen den Spieler schmunzeln, denn zum Glück kommt es nicht zu Abstürzen
oder ähnlichen unerfreulichen Dingen. Nein, Armies of Armageddon
läuft sehr stabil und auch ohne CD-Rom im Laufwerk, wenn man auf die
"Endzeitmucke" verzichten kann. Die Geräuschkulisse bleibt
aber vorhanden, so dass die Schreie der Soldaten und das Feuern der
Waffen immer wieder vernommen werden können. Die einzelnen Spielzüge
sind in Phasen unterteilt: Phase 1 ist Bewegung, wobei jeder Soldat bzw.
jedes Fahrzeug oder Flugzeug eine begrenzte Reichweite hat. Bei
Fahrzeugen sollten sie vor Hindernissen rechtzeitig die Geschwindigkeit
verringern, da sie ihr neues Vehikel sonst von der Häuserwand kratzen können....
Phase 2: Zielen auf die bösen Feinde. Die Trefferwahrscheinlichkeit
wird in % angegeben, was mir sehr gut gefällt. Je näher am Feind,
desto eher die Wahrscheinlichkeit einen Treffer zu landen. Natürlich
wird auch die Blickrichtung der Kämpfer berücksichtigt, denn auch den
Mutanten bei Armies of Armageddon sind hinten noch keine Augen
gewachsen. Phase 3: Feuer frei! Hier werden die Kämpfe mit kleinen
Animationshäppchen und dem zugehörigen Sound ausgetragen. Betrachten
wir nun einmal das zweite Ziel von Boku: Ein Bastelbausatz für Wargamer?
Tatsächlich! Hier kann der engagierte Szenariodesigner nach Herzenslust
an sämtlichen Knöpfchen drehen. Möglich ist so ziemlich alles, da
alle Werte verändert werden können. Man könnte sogar statt Science
Fiction einen anderen Hintergrund wählen, wie wär´s mal mit 1870/´71
oder dem 1. Weltkrieg? Der Editor ist wirklich ein starkes Stück und
alle, die gerne Spiele nach ihrem Geschmack verändern, werden ihn
lieben. |