Rezension:
Codename Eagle von Talonsoft/TAKE
2 führt Sie in eine Parallelwelt (Tja, was es nicht so alles
gibt!). Um die letzte Jahrhundertwende (ich meine jetzt die von 1900)
gab es einen "Time-Warp" und alles verlief ganz anders(!) als
in der realen Welt..... Der letzte Zar von Rußland segnete das
Zeitliche und sein Nachfolger, mit dem seltenen Namen "Peter",
baute in dem Riesenreich viele Riesenfabriken. Diese Riesenfabriken
wiederum produzierten riesenhafte Mengen von Kriegsmaterial, wobei wir
so langsam zu dem eigentlichen Spiel kommen. Rußland griff nach der
Weltherrschaft (das kommt mir dann doch wieder irgendwie bekannt vor...)
und walzte mit seinen riesigen Mengen an Mensch und Material alle Gegner
nieder. Alle --- bis auf ein kleines Dorf an der Küste von.....oooopss!!
HALT! `Tschuldigung, jetzt bin ich doch in den falschen Film geraten.
Jedenfalls konnten die bösen Russen aus der parallelen Welt natürlich
noch nicht die ganze Welt erobern, denn eine gewisse "Allianz"
bietet dem schwarzen Peter von Rußland noch keck die Stirn. Im
parallelen Jahre 1927 gründete diese Allianz nämlich eine geheime
Untergrundgruppe mit dem alles sagenden Namen: "Shadow Command"!
RED, in diesem Falle ein Eigenname und keine fremdsprachliche
Bezeichnung einer Farbe, ist Mitglied dieser Spezialeinheit und er
brennt nicht nur darauf tief hinter der Frontlinie alleine in
Feindesland abgesetzt zu werden, um die russische Kriegsmaschinerie zu
zerstören, nein er stellt Ihnen, lieber Leser, auch noch seinen
virtuellen Körper zwecks Steuerung zur Verfügung! Werden Sie RED und
begeben Sie sich in das unglaublichste Abenteuer seit dem letzten
Time-Warp. Schaffen Sie es, die zwölf großen Missionen der Kampagne zu
überstehen und dadurch den bösen Zaren Peter zu stürzen? Gespielt
wird Codename Eagle in der Manier eines 3D-Shooters und die Ähnlichkeiten
zu diesem Genre sind zu stark, als das man Codename Eagle
woanders zuordnen könnte. RED ist übrigens ein echter Held und
kann mit zehn verschiedenen Waffen hantieren. Doch Messer, Gewehre,
Pistolen und Sprengsätze sind natürlich nur die kleineren Spielzeuge
eines echten Einzelkämpfers. RED ist außerdem firm im Ungang mit den
sechs im Spiel zu benutzenden Landfahrzeugen, wie Motorrad, LKW oder
Panzern etc. Weiterhin hat RED auch den Bootsführerschein beizeiten
gemacht, so dass er Holz- und Torpedoboot bedienen kann. Bei der
Ausbildung im "Shadow Command" wurde wirklich nicht gegeizt,
denn sogar Jagd- und Bomberflugzeug kann unser Held einsetzen. Hier wird
der Feind zu Lande, zu Wasser und in der Luft bekämpft! RED sollte sich
aber immer rechtzeitig nach Benzin und Munition umsehen, denn ohne diese
essentiellen Zutaten nützen ihm weder Waffen, noch schweres Gerät
etwas. Glücklicherweise liegt hin und wieder etwas von diesen
Materialien im Gelände herum oder RED bedient sich bei erledigten
Gegnern. Waffen und Fahrzeuge können nämlich aufgesammelt bzw. benutzt
werden. Bei heftigeren Auseinandersetzungen, welche sich kaum vermeiden
lassen, wird RED auch schon mal angeschossen, aber hier lindern kleinere
Verbände erste Kratzer und sollten die Blessuren zu stark werden, so
muss RED schon einmal zum Erste-Hilfe-Pack greifen. Je mehr RED bei
einem Einsatz lädiert wird, umso übler zugerichtet zeigt sich sein
Gesicht, so dass man rechtzeitig merkt, wann das Köfferchen mit dem
roten Kreuz geöffnet werden sollte. Die Waffen und Fahrzeuge sind übrigens
denen des ersten Weltkrieges nachempfunden. Eine Tatsache die mich
besonders an diesem Spiel gereizt hat, denn Spiele mit dem Hintergrund
WWI sind nach wie vor mit der Lupe zu suchen. Die Präsentation von
Codename Eagle ist zudem wirklich stimmungsvoll gemacht. Der "Sprrrecherrrr"
mit dem "rrruuussssieschääännn" Dialekt trägt ebenso dazu
bei, wie die tragisch-mysteriöse Musik. Die Grafik ist okay und
entspricht dem Standard des Genres, doch die Steuerung der Spielfigur
ist gewöhnungsbedürftig. Als Fußgänger ist RED noch leicht zu
lenken, aber sobald er Fahrzeuge oder gar ein Flugzeug besteigt, wird
einem recht viel an Fingerfertigkeit abverlangt. Die einzelnen Missionen
der Kampagne haben es ganz schön in sich. Sie sind abwechslungsreich
und der Schwierigkeitsgrad ist nicht von Pappe. Um die Aufgaben erfüllen
zu können wird nicht nur ein flinker Finger am Abzug verlangt, sondern
auch Spürsinn und Kombinationsgabe. RED kann mit einigen im Spiel
vorkommenden Personen (NPC´s) kurze Gespräche führen und gewisse
Abkommen mit ihnen treffen. Oftmals erweist es sich bei einer Mission,
das die Aufklärungsabteilung hätte besser arbeiten können. In solchen
Fällen heißt es für RED dann improvisieren und Gegenstände
kombinieren. Es zählt nur die erfüllte Mission, nach der sich die
spannende Story mit überraschenden Verwicklungen, weiterspinnt. Diese
Hintergrundstory ist es denn auch, die den Spieler immer wieder antreibt
in REDs virtuellen Heldenkörper zu schlüpfen und den Kampf gegen einen
schweren und mächtigen Gegner wieder aufzunehmen. Abschließen möchte
ich diese Rezension mit dem Hinweis auf die Mehrspieler-Optionen von Codename
Eagle: 2 bis 16 Spieler können sich auf 5 Karten in diversen Modi
messen oder auch als Team spielen. Das geht mit IPX oder TCP/IP
kompatiblen Netzwerken, egal ob im LAN zu Hause oder per Internet.
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